Son et Lumière
Licht und Klangkunst in St. Martinus Der
Titel des Aulakonzertes am 30.10.2016 um 20.00 Uhr verspricht eine
Kombination, die für die Reihe der Aulakonzerte außergewöhnlich
ist. Die Idee dieses Konzertes wird zudem an einem
außergewöhnlichen Ort verwirklicht: Die Licht- und Klangkunst
ereignet sich nicht in der Aula des Gymnasiums, sondern in der
Stadt- und Marktkirche St. Martinus.
Zu allen Zeiten waren spirituelle Orte dadurch geprägt, dass
Menschen verschiedene Kunstformen dort eingebracht haben, die über
das schlichte Alltagsleben hinausweisen und die Dimensionen des
Lebens in neuem Licht erscheinen lassen.
Durch die Lichtkunst von Wolfgang Heuwinkel erschließt sich die
Architektur der Martinuskirche aus einem ganz neuen Blickwinkel
heraus. Der Künstler aus Bergisch Gladbach hat verschiedenste
Lichtquellen fotografiert und aus diesen Abbildungen beeindruckende
Form- und Farbspiele komponiert, die sich bewegen und mit zwei
Hochleistungs-Beamern an die Kirchenwand und an das Deckengewölbe
projiziert werden. Zu seiner Idee, einen Kirchenraum mit Lichtkunst
zu gestalten, suchte Heuwinkel passende Musik – am liebsten
Orgelimprovisation.
Verschiedene Kunstformen bringen verschiedene Lebensgefühle zum
Ausdruck, und es wird erst recht spannend, wenn diese Kunstformen
dann gleichzeitig ausgeführt werden. Kantor Sebastian Bange ließ
sich für dieses spannende Projekt begeistern.
So wird es neben Orgelliteratur – weitgehend französische
Orgelmusik, beispielsweise von Charles-Marie Widor und Marcel Dupré
– und Orgelimprovisation auch einige Gregorianische Gesänge geben,
mit denen die Choralschola der Benediktinerabtei Gerleve dem
Konzert eine geistliche Dimension verleihen wird. Pater Norbert
Bücker OSB, der die Choralschola leitet, hat Gesänge ausgewählt,
die jene Lebenserfahrungen ins Spiel bringen, bei denen es um Licht
und Dunkel sowie um lebendiges, farbenreiches und ewiges Licht
geht.
In der Vielzahl der Licht- und Klangfarben reihen sich auch die
Glocken der St. Martinuskirche ein, die einige Lichtszenen
mitgestalten. So erwartet den Konzertbesucher eine sehr
abwechslungsreiche Kombination von Lichtkunst, Baukunst,
Glockenklang, Gregorianik und Orgelmusik.
Sebastian Bange