Im Werk „Farbebenen“
aus dem Jahre 1988 wird der visuelle
und physische Reiz des Werkstoffes Papier deutlich, den
dieses Material seit den achtziger Jahren auf Wolfgang Heuwinkel
ausübt. War das Papier zunächst ausschließlich Trägermaterial für
seine Aquarelle, wurde zunehmend der Bildgrund selbst zum
Gegenstand seiner Arbeiten. Durch Reißen, Knittern, Schneiden
und Schichten bezieht er den Bildgrund aktiv in seine Aquarelle
mit ein und steigert damit die imaginäre Tiefe des Bildes. Im Zuge
seiner künstlerischen Entwicklung löst er sich von der Malerei
und fertigt reine Papier-Reliefs und dreidimensionale Objekte.
Seit 1986 arbeitet er mit dem Grundmaterial von Papier, dem
Pulp und erweitert damit die Möglichkeiten der Bearbeitung bei
gleichzeitiger Materialgerechtigkeit. Er verbindet das noch nasse
Fasermaterial mit Streifen aus Maschinenkarton. Die nun
entstehenden Arbeiten, Pulp-Objekte, leben von dem Kontrast
aus glatten und rauen Oberflächen, geschnittenem und gerissenem
Papier sowie der Spannung von ungegliederter Fläche zu
grafischen Struktur von Papierstreifen.
Britta Kuth, 100 x Papier,
Eine Auswahl aus der Sammlung “Papier als künstlerisches
Medium”, Städt. Galerie Villa Zanders, Bergisch Gladbach, 2004