Im letzten Jahr experimentierte Heuwinkel erstmals mit dem freien Raum. Er brachte Pulp und angefeuchteten Zellstoff in die Natur und belegte damit von Menschen bearbeitete Baumstämme, Holzstöße und Zaunpfähle. Nie ist das ganze Holz mit der Masse bedeckt. Immer sind an den Hölzern nur charakteristische Risse, Spuren des Gebrauches und des Zuschnittes behandelt. Diese heben die Verletzung hervor, wirken auf den ersten Blick wie Verbände, aber auch wie ein Schmuck, der sich schon wegen seiner Andersfarbigkeit vom Holz abhebt.
Durch die Markierung wird der Zaunpfahl zum Zeichen in der Landschaft, erhält der Holzstoß eine formale Akzentuierung.
Die Wahrnehmung der Dinge verändert sich. Nach der Behandlung durch den Künstler erscheinen sie fremd in ihrem vertrauten Umfeld. Ihre Markierung bleibt im Gedächtnis erhalten, auch wenn sie der Regen längst abgewaschen hat.
Dr. Marina von Assel, 1996

Zellstoff-Ummantelung alter Zaunpfähle, 1995